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Hans Manhart

Zu den Arbeiten von Hans Manhart

 

Als Maler, Augenmensch, Spurensucher und Arrangeur verwendet Hans Manhart in seinen Bildern der letzten Jahren Fragmente von Alltagswerbung, die er ausspart, überlasiert oder teilweise übermalt und in einen neuen Wirkungs- und Bedeutungskontext überführt.

Die plakativen Blickfänge, die er in kleinen Resten verwendet, haben ihre suggestive Funktion nicht verloren, sondern - dem Bild und seiner Farbigkeit untergeordnet – diese nur gewechselt.

Sie leuchten aus einem intuitiv und spielerisch-experimentellen Bildwerdungsprozess als Relikte absichtsvoller vormaliger Beeinflussung auf und sind nun zu formalen Komponenten einer Malerei geworden, die Wirklichkeit und Versprechung gleichermaßen nebeneinander stellt.

 

 

 

 

 

Eine weitere Traditionslinie, die Hans Manhart sicherlich beeinflusste bei seinen Collagen, ist der 1918 geborene und 2006 gestorbene italienische Künstler Mimmo Rotella. Er gilt als der Erfinder der Decollage, entdeckte 1953 abgerissene Plakate als ästhetischen Reiz für deine Arbeit, übertrug Plakatschichten von Werbetafeln auf die Leinwand, übermalte diese, experimentierte auch mit anderen Materialien bis hin zur Flugzeugtragfläche als Träger-material …" (Michael Ewen).

 

 

 

 

"Einige Arbeiten bestehen ausschließlich aus den Fundstücken der Werbetafeln und ihrer Neuinszenierung. Die meisten Arbeiten werden jedoch malerisch erweitert.

Über eine dicke Kleisterfläche wird mit Hilfe eines Schwammes mehrschichtig verdünnte Acrylfarbe “ wie Wundbalsam “ (H.M.) in Korrespondenz zu den bild-nerischen Impulsen des darunterliegenden Bildmaterials aufgetragen.

Der collagierte Bildgrund wird malerisch so überdeckt, dass nur noch partiell Schrift- und Bildfragmente des Untergrundes sichtbar bleiben oder durch Abreißen wiederum Untergründiges sichtbar gemacht wird."

 

 

So entstehen im und durch das Nebeneinander inhaltlich wie auch gestalterisch bzw. zeitlich unterschiedlicher Klebeflächen Korrespondenzen, Kontraste, überraschende Verfremdungseffekte, neue Verbindungen bzw. starke Bildwidersprüche oder optische Störzonen, die eines aber stets aufbauen : Gegensatz und damit Spannung.“ (Zitat: H. Manhart)

Um eine intuitive und variable Gestaltung zu gewährleisten, benutzt Hans Manhart zum Auftragen seiner Bildelemente auf den Bildträger (meist Leinwand) Kleister wie die Plakatkleber auch."

 

 

"Hier entfernt sich das Ausgangsmaterial von seiner ursprünglichen Funktion als Werbe-träger hin zur selbständigen, tendenziell abstrakten Malerei, die einem homogenen Bildrhythmus und Farbkonzept folgt, bei dem das Ausgangsmaterial nur noch peripher mitschwingt.

Die Werbung arbeitet mit dem schönen Schein, mit subtilen, psychologisch untermauerten Bedürfnisstimulanzen. Hans Manhart zerreißt den schönen Schein, die Ordnung wird zum Chaos, die schöne, geordnete Bildwelt wird brüchig, zerstört, entzaubert, undurchschaubar."