Max Beckmann. Welttheater
Max Beckmann. Welttheater
Busfahrt zur Kunsthalle in Bremen am 15. Oktober 2017
Als Veranstalterin freue ich mich, die dritte Ausstellungsfahrt in diesem Jahr für den Kunstkreis Kloster Brunshausen e.V. ankündigen zu können und lade alle Mitglieder und Kunstinteressierte dazu herzlich ein. Der Besuch der Ausstellung "Max Beckmann. Welttheater" in der Kunsthalle in Bremen soll am Sonntag, 15. Oktober 2017, im Rahmen einer Busfahrt stattfinden.
Max Beckmann (1884 - 1950) war fasziniert von der Welt des Theaters, Zirkus und Varietés als metaphorischen Schauplatz der menschlichen Beziehungen und des Weltgeschehens. In seinem OEuvre finden sich zahlreiche Gemälde, Druckgrafiken, Zeichnungen und Skulpturen, die sich unmittelbar auf diesen Themenbereich beziehen und seine Idee von der Welt als Bühne vermitteln. Die Ausstellung macht erstmals Beckmanns Welttheater visuell und ideengeschichtlich greifbar und führt vor Augen, wie der Maler und Autor von zwei bisher kaum beachteten Dramen, sich selbst als "Theaterdirektor, Regisseur und Kulissenschieber" verstand. Ausgangspunkt sind die reichen Bestände der Kunsthalle Bremen, die mit ihren Gemälden, dem fast vollständigen druckgrafischen Gesamtwerk des Künstlers, eine der größten Beckmann- Sammlungen Deutschlands besitzt.
Max Beckmann wurde 1884 in Leipzig geboren, dort besuchte er das Königliche Gymnasium. Als er elf Jahre alt war, zog die Familie nach Braunschweig. Sein erstes überliefertes Aquarell, eine Märchenillustration, wird auf 1896 datiert. Er war kein guter Schüler, zeigte aber früh umfassendes Interesse an der Kunstgeschichte. 1899 besuchte er ein privates Internat in einem Pfarrhaus in Ahlshausen in der Nähe Gandersheims und aus dieser Zeit stammen die ersten überlieferten Briefe und Zeichnungen.
Im Jahr 1900 bestand er die Aufnahmeprüfung der „Großherzoglich - Sächsischen Kunstschule“ in Weimar. Auf der modern und liberal ausgerichteten Weimarer Kunstschule trat Beckmann in die Klasse des norwegischen Portrait- und Genremalers Carl Frithjof Smith ein, den er Zeit seines Lebens als seinen einzigen Lehrer betrachtete. Von ihm übernahm er die kräftige Vorzeichnung, die er künftig beibehielt. Der Einladung, in die Dresdner Künstlergruppe “Die Brücke” einzutreten, kam er nicht nach, trat aber der Berliner Sezession bei.
Der Wille des jungen Künstlers zum Ruhm drückte sich vor allem in forcierten Katastrophenszenarien aus: Impressionismus und Neoklassizismus vereinen sich hier zu einer brachialen Aktionsmalerei. Den Expressionismus lehnte er ab.
1928 erreichte seine Anerkennung in Deutschland den Höhepunkt mit einer umfassenden Beckmann-Retrospektive in Mannheim. Seine Kunst zeigt nun grandiose Formvollendung: sie verrät den mondänen Erotiker, der Beckmann immer sein wollte. Diese Rolle ist eine der vielen Masken, hinter der sich der ängstliche und sensible Künstler versteckte. 1930 zeigte die Biennale in Venedig Bilder von Beckmann, zugleich wurde der Künstler von der nationalsozialistischen Presse heftig angegriffen. 1933 wurde Beckmann fristlos aus seiner Professur an der Frankfurter Städelschule entlassen. Max Beckmann war für die Nazis einer der meist gehassten Künstler, er war in den Ausstellungen zur “Entarteten Kunst” prominent vertreten.
Der Künstler verließ Frankfurt und lebte bis zu seiner Emigration nach Amsterdam in Berlin. 1938 schrieb er in sein Tagebuch: “Worauf es mir in meiner Arbeit vor allem ankommt, ist die Idealität, die sich hinter der scheinbaren Realität befindet. Ich suche aus der gegebenen Gegenwart die Brücke zum Unsichtbaren. Es handelt sich für mich immer wieder darum, die Magie der Realität zu erfassen und diese Realität in Malerei zu übersetzen - Das Unsichtbare sichtbar machen durch die Realität. Das mag vielleicht paradox klingen - es ist aber wirklich die Realität, die das eigentliche Mysterium des Daseins bildet!“
Erst im Sommer 1947 erhielten Max und Mathilde Beckmann Visa für die USA. Ab September lehrte der Künstler an der ART School der Washington University in St. Louis. Es fiel ihm zunehmend schwer, seine Kunst gegen die inzwischen populäre gegenstandslose Malerei durchzusetzen.
Am 27. Dezember 1950 starb Max Beckmann an einem Herzinfarkt mitten auf der Straße in Manhattan.
Ich freue mich auf einen interessanten Besuch in der Kunsthalle Bremen und hoffe auf eine rege Beteiligung. Die Abfahrt mit dem Bus ist für Sonntag, d. 15.10., um 8.30 Uhr vom Domänenhof in Bad Gandersheim geplant. Die Rückkehr soll gegen 19.30 Uhr auf dem Domänenhof sein.
Der Reisepreis einschließlich Fahrt, Führung und Eintritt beträgt für Mitglieder des Kunstkreises 52 Euro und für Nichtmitglieder 59 Euro. Ihre verbindliche Zahlung sollte bis zum 6. Oktober 2017 auf dem Konto IBAN DE80 2625 1425 0101 9460 02, (BIC) NOLADE 21 EIN - Sparkasse Einbeck eingegangen sein. Zusätzlich bitte ich um eine telefonische Anmeldung unter Kontakt Christel Karottke 05563 / 5798.