Die frühen Jahre Britische und Deutsche Kunst nach 1945
Die Kunst der Nachkriegszeit wird oft allein in einem kulturhistorischen Kontext betrachtet, reduziert auf einen konservativ bürgerlichen Hintergrund. Die durchweg positiv bewertete Aufbruchszeit der 1960er-Jahre hat den 1950er-Jahren gewissermaßen ‚die Schau gestohlen‘ und überblendet mit ihren Avantgarden die künstlerischen Errungenschaften der Konsolidierungszeit.
Die Autonomie der Kunst als idealistisches Moment kommt in der Formensprache zum Ausdruck. In ihrer Entwicklung zeichnet sich ein neuer, intensiv diskutierter ethischer Anspruch der Künstlerinnen und Künstler ab.
Organische Formen und glatte Materialien wie Holz und Bronze fügen sich zu einem klaren Abschluss nach Außen. Sie verleihen der Figur eine neue Identität. Die Verhältnisse von Figur zu Raum bei Künstlern wie Lynn Chadwick oder Norbert Kricke zeigen, dass sich die menschliche Figur neu verortet. Ihre Werke beschreiben Bewegung in einem Raum, der als Existenzraum aufgefasst werden kann.
Die Bildhauerei, auf deren Werke die Ausstellung einen Schwerpunkt setzt, wird für die Völkerverständigung vereinnahmt und repräsentiert das allgemein Menschliche in seiner spezifischen Form. Das Medium der Skulptur scheint insbesondere in Großbritannien der Gegenstand einer humanistischen Geste zu sein.
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