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G. Münter und Anbau des Sprengelmuseums

Mit der Ausstellung „Kontur, Farbe, Licht: Das Wesentliche zeigen - Gabriele Münter 1877-1962“ würdigt die Stiftung Ahlers Pro Arte eine der wichtigsten Künstlerinnen des deutschen Expressionismus.

 

Die Retrospektive vereint rund 50 Gemälde aus allen Schaffensphasen Münters, von ihren frühen, tastenden Versuchen im spätimpressionistischen Stil bis hin zu späten, teils abstrakten Arbeiten. Einen Höhepunkt bilden die farbintensiven Gemälde aus der Zeit des „Blauen Reiters“.

 

Daneben wird mit rund 30 Beispielen auch das reiche zeichnerische und grafische Werk Münters vorgestellt. Arbeiten ihrer künstlerischen Wegbegleiter aus der Zeit bis 1914, darunter Wassily Kandinsky, Alexej von Jawlensky und Franz Marc, aber auch Adolf Erbslöh und Alexander Kanoldt, ergänzen die Schau.

 

Die Ausstellung soll deutlich machen, worin die wesentliche Qualität der Kunst Münters liegt: Sie reduzierte und konzentrierte das Motiv durch klare Konturen und delikat komponierte Flächen reiner Farbe ohne Binnenstruktur und Perspektive. Damit näherte Münter sich dem, was sie selbst das „Fühlen eines Inhalts“, das „Geben eines Extraktes“ nannte.

Zehn Räume, drei Loggien und ein Saal

Die Schweizer Architekten Meili/Peter haben einen eleganten Baukörper aus anthrazitfarbenem Beton entworfen, der auf insgesamt 5.300 m², davon 1.400 m² Ausstellungsfläche, dem Sprengel Museum Hannover ganz neue Möglichkeiten eröffnet.

 

Das Raumprogramm umfasst zehn großzügige, unterschiedlich dimensionierte Räume mit natürlichem Oberlicht, die von drei Ruheoasen, so genannten „Loggien“, mit Blick auf den Maschsee begleitet werden. Hinzu kommt ein großer Saal, der mit einem spektakulären Treppenlauf ein ganz besonderes Raumerlebnis bietet.


Die Eröffnung des Erweiterungsbaus feiert das Sprengel Museum mit einem Projekt, das im Titel das Raumprogramm benennt und zunächst die neuen Räume ins Zentrum rückt, gleichzeitig aber auch künstlerische Akzente setzt: Zehn Räume, drei Loggien und ein Saal.

 

Für jeden Raum wurde eine Künstlerin bzw. ein Künstler eingeladen, mit einer Installation oder Intervention den Dialog mit der Architektur zu suchen und spezifische Qualitäten von Raum, Material, Licht und Wahrnehmung erfahrbar zu machen: Monika Sosnowska , Bettina Pousttchi, Ceal Floyer, Yoshihiro Suda, Neïl Beloufas, Ann Veronica Janssens, Alice Musiol, Maria Loboda. Architektur und Kunst, Raum und Werk stehen dabei stets in einer gleichberechtigten, poetischen Balance, die sowohl der Kunst als auch dem Raum maximale Wirk- kraft verleiht.